Nach dem Abi im Handwerk durchgestartet

Die Eins ist Florian Hasse knapp entgangen bei seiner Gesellenprüfung zum Kfz-Mechatroniker, wie er mit einem Schmunzeln verrät. Geblieben ist eine sehr gute Zwei und ein Ausbilder, der maximal stolz auf seinen Schützling ist, der die Gesellenprüfung als Jahrgangsbester abgelegt hat. „Besser kann man sich Zusammenarbeit nicht  wünschen“ sagt Kfz-Meister Jens Bebiolka, Inhaber des AMC Auto- und Motorrad-Centers in Bremerhaven. Sein ehemaliger Azubi – mittlerweile hat der 23-Jährige eine neue Stelle bei einem großen Autohaus in Bremerhaven angetreten – sei immer aufmerksam, wissbegierig und zuverlässig gewesen. Für Florian Hasse war immer klar, dass er beruflich etwas mit Autos machen möchte. „Schon als Kind habe ich immer Autorennen geschaut“, sagt er und lacht. Auch sein Vater ist Kfz-Meister. Auch, wenn der 23-Jährige schon während der Schulzeit spätestens nach zwei Praktika wusste, dass er Kfz-Mechatroniker werden möchte, war für ihn klar, dass er in jedem Fall das Abitur macht. „Einen Plan B wollte ich unbedingt haben.“ Auch hier hatte sich der Bremerhavener schon auf sein Interessengebiet fokussiert. Am Beruflichen Gymnasium Technik an der Max-Eyth-Schule in Schiffdorf ist nämlich der Erwerb der Hochschulreife mit einer beruflichen Ausrichtung mit Schwerpunkt Mechatronik möglich. Nach bestandener Gesellenprüfung möchte Florian Hasse weiter durchstarten, will in nicht allzu ferner Zukunft auch seinen Meister machen. Dass er im Handwerk bleiben möchte, ist ihm klar: „Das liegt mir und macht Spaß.“

Jens Bebiolka, der seit Jahren ehrenamtlich im Gesellenprüfungsausschuss der Innung des Kfz-Technikerhandwerks Bremerhaven-Wesermünde tätig ist, setzt weiter auf eine gute Ausbildung. „Ich bilde aus, seit ich selbstständig bin. Wenn wir nicht ausbilden,  wo soll der qualifizierte Nachwuchs herkommen?“, fragt er. Er setzt bei seinen Azubis auf Verlässlichkeit von beiden Seiten. Als Ausbilder müsse man sich zudem gut um die Lehrlinge kümmern, auf sie eingehen und zuhören, wenn irgendwo der Schuh drückt. Auch die Zusammenarbeit mit der Berufsschule findet der Kfz-Meister wichtig. „Nur so kann man frühzeitig Probleme erkennen und – wenn es nötig ist – gegensteuern.“