Chance genutzt: Vom Schulabbrecher zum Jahrgangsbesten

Dass er einmal Jahrgangsbester sein würde, das hätte Mark Brand nie geglaubt. Die Schule hatte der 22-Jährige nach der 10. Klasse ohne Abschluss verlassen. „War nicht meine beste Zeit“, sagt er rückblickend. „Dass ich aus diesem Loch wieder rauskomme, habe ich eine Zeitlang nicht gedacht“, blickt der junge Mann zurück.

Doch er hat es geschafft, hat gerade als Jahrgangsbester seinen Gesellenbrief als Metallbauer von Georg Künzel, Lehrlingswart der Innung Metall Bremerhaven-Wesermünde bekommen. „So einen guten Abschluss hatten wir lange nicht dabei  – das ist etwas Besonderes“, lobt Künzel die gute Note des jungen Mannes. Der Stolz steht Mark Brand ins Gesicht geschrieben. Er weiß, dass er in den letzten Jahren eine tolle Entwicklung gemacht hat, für die er viel getan hat. Als erstes holte der junge Mann seinen Schulabschluss in der Werkstattschule nach und begann dann mit der einjährigen Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme (BvB) beim Bildungsträger InCoTrain GmbH im Bremerhavener Haus des Handwerks. Schnell entdeckte er dort sein Interesse am Werkstoff Metall und wechselte vom Maurer- zum Metallbereich, wo er in dem Programm „Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen (BaE) im Rahmen der Ausbildungsgarantie des Landes Bremen“ eine Ausbildung zum Metallbauer machte.

Die BaE richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene, die aus eigener Kraft keine Ausbildungsstelle finden oder eine abgebrochene Ausbildung fortsetzen und abschließen möchten und bietet Stützunterricht und eine intensive sozialpädagogische Betreuung. Außerdem werden junge Menschen angesprochen, die wegen einer Lernbeeinträchtigung oder Benachteiligung Probleme haben, nach der Schule in eine Ausbildung zu starten. Für Mark Brand war die BaE genau die Starthilfe, die er brauchte. Durch sie hat er seine große Liebe zum Metallbau entdeckt. „Es gibt jeden Tag eine neue Herausforderung und es wird nie langweilig, Metall ist sehr vielseitig“, erklärt er seine Leidenschaft für seinen Beruf.

Feinwerkmechanikmeister Mathias Renker, Marks Ausbilder im Bremerhavener Haus des Handwerks ist ebenfalls stolz auf seinen Schützling. „Mark hat sich sehr eingebracht, eigenverantwortlich gelernt und gearbeitet und alles an Wissen aufgesaugt“, lobt er den jungen Mann. Für ihn ist Marks Fortgang ein Verlust: „Wenn ich einen Knoten im Kopf hatte, konnte Mark immer helfen“, sagt Renker und lacht. Er wünscht Mark für seine Zukunft viel Erfolg. „Er wird seinen Weg machen, da bin ich mir sicher.“  

Feinwerkmechanikmeister Mathias Renker (l.) ist stolz auf die Entwicklung seines Schützlings Mark Brand.
Der junge Mann verließ vor Jahren die Schule ohne Abschluss, nun hat er als Jahrgangsbester seinen Gesellenbrief als Metallbauer bekommen. 
Foto: Kreishandwerkerschaft/Albert